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Korallenriffe im Klimawandel

Korallenriffe leisten einen wichtigen Beitrag für Ökosysteme

Erstellt von Rebecca Schmitz

Einzigartige Landschaften und Naturwunder können wir an Land zuhauf bewundern. Unter der Wasseroberfläche befinden sich aber ebenso spektakuläre Lebensräume. Insbesondere Korallenriffe strotzen nur so vor bunter und artenreicher Vielfältigkeit, was sie zu einer spektakulären Naturlandschaft unter der Wasseroberfläche macht. Doch sie zeigen uns nicht nur ein wunderschönes Schauspiel, sondern leisten einen wichtigen Beitrag für Ökosysteme und sind auch für uns Menschen nicht irrelevant. Doch seit einigen Jahren leiden Korallenriffe sehr stark unter den Folgen des Klimawandels und drohen zu verschwinden.

Korallen werden oftmals als „Architekten der Ozeane“ bezeichnet, da durch sie einzigartige Bauwerke geschaffen werden. Doch was genau sind Korallen eigentlich? Sind es eher Pflanzen oder Tiere? Auch wenn das farbenprächtige Aussehen vermuten lässt, dass es sich um Pflanzen handelt, stellen Korallen eigenständige Lebewesen dar. Genauer gesagt bestehen sie aus sogenannten Polypen, also winzigen Tieren, die sich untereinander verbinden und in einer Symbiose mit Algen leben. Dieser besondere Aufbau ermöglicht ihnen außerdem, Kohlendioxid zu binden und in Sauerstoff und Zucker umzuwandeln. Durch Aufnahme und Abgabe verschiedener weiterer Stoffe, wie im Speziellen Kalk, entstehen die individuellen Riffstrukturen. Diese bilden ein vielschichtiges Ökosystem und dienen als Lebensraum für tausende Tiere und Pflanzen.

Korallen stellen einen bedeutsamen Mehrwert für uns und zahlreiche Tiere und Pflanzen dar. Sie sind nicht nur das Habitat für unzählige Arten, sondern auch eine wichtige Nahrungs- und Einnahmequelle für uns Menschen. Darüber hinaus haben sie sich über die Jahrhunderte hinweg zu einem wesentlichen Bestandteil des Küstenschutzes entwickelt, da sie durch ihre strapazierfähigen Strukturen als Wellenbrecher dienen. Doch so robust und widerstandsfähig Korallenriffe auch wirken, auch sie kommen an ihre Grenzen. Insbesondere der Klimawandel sorgt dafür, dass sich Korallenriffe in den letzten Jahren rapide zurückbilden und absterben. Die Steigerung der Temperaturen im Meer, der Anstieg des Meeresspiegels, die Zunahme an verheerenden Stürmen und die Versauerung der Ozeane gefährden Riffe und haben bereits heute schon dafür gesorgt, dass mehr als 30 % des globalen Bestandes zerstört wurde und weitere 40 % bedroht sind. Insbesondere die Erwärmung des Meeres birgt Gefahren für Korallenriffe, da sie das Zusammenspiel von Polypen und Algen stört. Durch die steigenden Temperaturen produzieren Algen Giftstoffe, die von den Korallen aufgenommen werden und infolgedessen absterben. Als Reaktion darauf stoßen sie die Algen ab, wodurch sie einen blassen Farbton annehmen. Dauert dieser Zustand jedoch zu lange an, überleben sie auch dies nicht, da sie auf die wertvollen Nährstoffe der Algen angewiesen sind. Nimmt der Rückgang an Korallenriffen zu, sind tausende Pflanzen- und Tierarten maßgeblich bedroht und ein Zusammenbruch ganzer Ökosysteme wäre die Folge.

Eine allgemeine Lösung für das Korallensterben zu finden ist längst ein Thema, mit dem sich Wissenschaftler*innen und Forschungsteams auf der ganzen Welt beschäftigen. Ein Team aus Saudi-Arabien hat 2021 eine Studie herausgebracht, in der sie sich vermehrt mit dem Thema Hitzestress und wie dieser die Korallenriffe beeinflusst, beschäftigt haben. Ergebnis der Studie und zahlreicher Experimente war, dass eine Anreicherung bestimmter Bakterien und die Absenkung der Wassertemperatur eine effektivere Erholung bedrohter Korallen zur Folge hatte. Eine Steigerung der Überlebensrate der Korallen um 40 % und die Stabilisierung biochemischer Prozesse würde damit erreicht werden. Erfolgsversprechende Experimente wie diese sind von großer Bedeutung bei der Rettung der Korallenriffe, da der Klimawandel ein immer drängenderes Problem wird. Bekämpft man jedoch nicht die Ursachen, so ist auch jeder Rettungsversuch vergeblich. Aufgrund dessen liegt es an jedem Einzelnen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, um Naturwunder wie Korallenriffe zu schützen und zu erhalten.