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Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Der Pfälzerwald direkt am Campus der TUK als Teil des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen

Created by Lea Neumann

Wusstest du schon, dass der Pfälzerwald nicht irgendein gewöhnlicher Wald ist, sondern Teil des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen? Und dass die Grenze dieses Biosphärenreservates in unmittelbarer Nähe zum Campus verläuft? Aber was bedeutet das genau und wieso ist das so besonders?

Bereits im Jahr 1958 wurde der Pfälzerwald als Naturpark ausgewiesen und 1967 als Landschaftsschutzgebiet „Naturpark Pfälzerwald“ geschützt. Zu dieser Zeit hatte er eine große Bedeutung als Erholungs- und Freizeitort in der Natur für die Bewohnenden der Umgebung. Nachdem 1992 der deutsche Teil als Biosphärenreservat ausgewiesen wurde, folgte 1998 die Anerkennung der UNESCO für das grenzüberschreitende „Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“. Damit wurde das Ziel verfolgt, das vorhandene Natur- und Kulturerbe sowie natürliche Ressourcen und Artenvorkommen zu schützen und auf ein nachhaltiges Handeln aufmerksam zu machen. Die Besonderheit der Erstreckung über zwei Staaten war damals einzigartig in der Europäischen Union. Der Gedanke dahinter war, dass der Schutz der Biodiversität in diesem Zuge gemeinsam angegangen werden soll.

Die Karten zeigen die Lages des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen sowie den Verlauf dessen Grenze über den Campus der TU Kaiserslautern.

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ist die größte zusammenhängende Waldfläche Westeuropas. Es erstreckt sich über insgesamt rund 3.100 km² – zum Vergleich: das entspricht etwa einem Sechstel der Landesfläche von Rheinland-Pfalz. Neben Wäldern und Wiesen ist ein kleiner Teil des Gebietes auch besiedelt. Landschaftlich ist das Biosphärenreservat mit Sandsteinfelsformationen, zahlreichen Burgen, Ruinen und Bächen auf der einen Seite und dem Weinbau auf der anderen Seite vielfältig geprägt. Biologisch kann man eine Vielzahl an Fauna und Flora vorfinden, darunter auch seltene Arten wie den Luchs oder den Lungenenzian. Neben den biologischen und klimatischen Vorteilen, die dieses Gebiet mit sich bringt, hat es auch eine wichtige Funktion als Naherholungsgebiet.

Die Bilder zeigen einen Blick auf die Burg Trifels bei Annweiler sowie herbstliche Weinreben an der Weinstraße bei Neustadt.

Im Rahmen des UNESCO-Programms „Man and the Biosphere“ ist das Biosphärenreservat ein essenzielles Instrument zum Umweltschutz, zur nachhaltigen Entwicklung und zum Zusammenleben in einem gemeinsamen Lebensraum. Das Ziel ist also nicht nur reiner Naturschutz – wie z.B. bei Nationalparks – sondern ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Natur. Bezogen auf das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen soll so auch in den Sektoren der Forst- und Landwirtschaft sowie im Weinbau und Tourismus nachhaltig gehandelt werden. Neben Projekten durch Mitarbeitende sollen auch interessierte Bewohnende und Gäste informiert und beteiligt werden. Dafür gibt es beispielsweise das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz als Informationszentrum.

Neben dem Erhalt der Biodiversität werden auch Projekte zur Ansiedlung von ehemals beheimateten Wildtieren wie dem Luchs durchgeführt. Auch Beweidungsprojekte und die Wanderschäferei werden erprobt. Weitere wichtige Projekte sind beispielsweise die Projekte „Sternenpark Pfälzerwald“, „SDG-Modellregion Pfälzerwald“ und „LIFE Biocorridors“.

Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ soll die Lichtverschmutzung verringern und zur Erhaltung von Nachtlandschaften mit einem natürlichen Sternenhimmel beitragen. Dies hat wiederum positive Effekte für den Menschen sowie für Fauna und Flora.

Das Projekt „SDG-Modellregion Pfälzerwald“ hat das Ziel die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) auf kommunaler Ebene zu erproben. Dafür bilden Projektkommunen zusammen mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung.

Mit dem EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ soll ein grenzüberschreitendes ökologisches Netzwerk geschaffen werden. Hierbei werden u.a. Renaturierungs- und Pflegearbeiten durchgeführt, aber auch der Austausch zwischen den Projektbeteiligten spielt eine große Rolle.

Die Bilder zeigen eine Schafherde sowie die vielfältige Vegetation am Bach Moosalbe im Karlstal.