Was darf man denn heutzutage überhaupt noch machen? Eine oftmals vernommene Frage, meistens von Menschen die es sich nicht zu einfach machen wollen. Nachhaltig leben bedeutet nämlich nicht immer den einfachsten Weg zum Ziel gewählt zu haben, aber wie es so schön heißt, ist der Weg oftmals auch das Ziel.

Nicht fliegen, kein Fleisch und am Besten aufs Rad steigen, anstatt das Auto zu nehmen, aber warum das Ganze? Ganz einfach, für sich selbst und auch für alle anderen alla „einer für alle und alle für einen“. Klar ist es an einem kalten Dezembermorgen einfacher ins Auto zu steigen, anstatt das Rad zu nehmen, aber man könnte auch die Bahn nehmen und selbst wenn man das Fahrrad nimmt und 20 Minuten später halb erfroren bei der Uni ankommt ist einem doch direkt wieder warm, wenn man in der Bibliothek auf und ab geht, um die restliche Literatur für die dritte Hausarbeit diese Woche rauszusuchen. Klar ist es im Sommer verlockend in das frisch gegrillte Steak mit leckerem Schafskäse zu beißen, da widersprechen auch die wenigsten, aber der selbst gemachte Salat tut dem Körper dann doch besser und auch die Bekanntschaften und Erlebnisse, die man bei Tage andauernden Zug- oder Busfahrten macht und sammelt sind in jedem Fall spannender als der x-beliebigste All inclusive Urlaub auf Bali und auch stundenlange Autofahrten sind jetzt nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Natürlich hat man nicht immer die Möglichkeit das Rad zu nehmen oder sein Brot, anstatt mit Butter mit Hummus zu bestreichen, aber niemand erwartet, dass man von jetzt auf gleich CO2 neutral lebt oder nur noch gebrauchte Sachen kauft, wenn es nun mal schlichtweg nicht anders geht. Saskia mit Eisenmangel kann sich auch mal ein Steak genehmigen und auch Patricks ellenlanger Arbeitsweg ist mit der Bahn, geschweige denn dem Drahtesel, einfach nicht zu bewältigen.

Nachhaltigkeit bedeutet nicht, sich sein Leben so schwer zu machen, dass es kaum in 24 Stunden zu bewältigen ist und man sich dabei selbst in Mitleidenschaft zieht. Nachhaltigkeit bedeutet die Möglichkeiten zu nutzen, die man zur Verfügung hat um ein möglichst einfaches, gesundes und vielleicht auch außergewöhnliches Leben zu führen, denn wenn wir mal ehrlich sind, ist von Kaiserslautern bis nach Paris zu radeln um einiges cooler als in den Flieger nach Malle zu steigen.

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